Erst am Equal Pay Day, dieses Jahr am 20. März, haben die Frauen endlich den Lohn erhalten, der ihnen bei dem gleichen Stundenlohn der Männer schon bis Jahresende zugestanden hätte – bis zu diesem Tag haben sie quasi umsonst gearbeitet.
Der Verdienstabstand zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern liegt in Deutschland seit über 15 Jahren auf einem konstant hohen Niveau von über 20 Prozent.
Während andere europäische Länder ihren Gender Pay Gap erfolgreich schmälern, rangiert Deutschland inzwischen auf dem drittletzten Platz – nur in Österreich und Estland werden Frauen beim Lohn noch mehr diskriminiert.
Frauen arbeiten häufiger in gesellschaftlich abgewerteten Berufen, etwa in Erziehung und Pflege, wo grundlos schlecht bezahlt wird. Ungerecht zwischen den Geschlechtern verteilt sind darüber hinaus die unbezahlten Tätigkeiten zu Hause, die sich ebenso auf das Erwerbsleben auswirken. Auf die Rente geschaut ergibt sich sogar eine Kluft von 40,8%.
Im Bundestag hat DIE LINKE gerade einen Antrag eingebracht, um die Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern endlich wirksam durchzusetzen. Wir brauchen einen Maßstab, um Arbeiten miteinander vergleichen zu können. Wir brauchen ein kollektives Klagerecht, das der Frau nicht auch den individuellen Kampf aufbürdet. Wir brauchen eine Aufwertung frauentypischer Tätigkeiten. Dafür brauchen wir einen lauten gesellschaftlichen Aufschrei!