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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Sehr geehrter Herr Schaber, Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, in den letzten Wochen haben die Preissteigerungen bei Milchprodukten bundesweit für Diskussion gesorgt. 20 bis 30 Prozent Aufschlag mussten die Verbraucher in nahezu allen Geschäften (Ob Discounter oder Tante Emma Laden) akzeptieren.

Die Einzigen, die so wie nichts von den Preis – Steigerungen zu spüren bekamen, waren Sie, die Milchproduzentinnen und -produzenten. Das ist nicht in Ordnung! Diese jüngste Entwicklung zeigt die Missstände im deutschen und auch europäischen Milchmarkt. Das heutige Quotensystem löst keine Probleme! Es schwächt die Erzeuger und stärkt auf der abnehmenden Seite die Molkereien und besonders die preis drückenden Discounter. Strukturelle Leistungen, die das Milchquotensystem bringen könnte, wurden bislang nicht erbracht. Milch ist ein hochwertiges Produkt und sogar ein Kulturgut wie Wein, welches die höchste Qualität in der Frische und Erzeugung im regionalen Rahmen schafft.

Es ist offenkundig, dass Sie am Anfang der Kette keinen Einfluss auf die Erzeugerpreise haben. Die einzige Botschaft, die Sie aus Politik und Verwaltung sowie von den Molkereien immer zu hören bekommen ist: Senken Sie die Kosten der Milcherzeugung! Die Erzeugerpreise müssen runter und international wettbewerbsfähig sein!

Keiner redet davon, dass die Kosten der Milcherzeugung steigen. Und hier können Sie die Preise für Futter oder Energie nicht drücken! Auch redet keiner davon, dass die Anforderungen an die Milch selber und an die Auflagen in der Produktion ständig steigen, dass für viele Betriebe die Rationalisierungsgrenze erreicht ist.

Mir ist bewusst, dass sie am Rande der Belastung arbeiten und dass Sie diese Arbeit nicht bezahlt bekommen. Die alten Rezepte aus Beratung und Politik helfen nicht weiter, die da immer wieder heißen: wachsen oder weichen. Mehr Investieren und Riskieren oder Aufgeben.

Kein anderer Wirtschaftszweig kommt langfristig ohne höhere Erlöse am Markt klar. Ihre Forderung auf mehr Einfluss am Anfang der Handelskette Milch besteht zu Recht. DIE LINKE. unterstützt Sie dabei!

Es ist auch völlig im Einklang mit den Regeln der Marktwirtschaft, dass die Betriebe, die etwas zu verkaufen haben, ihre Vorstellungen der Preise entwickeln und versuchen, diese durchzusetzen! Die Reaktionen einiger neoliberaler Marktpropheten von CDU/CSU, SPD und FDP sind geradezu ein Witz, wenn sie Ihnen, den Milcherzeugerinnen und – Milcherzeugern, eine Kartellbildung vorwerfen. Dass Kartelle im Bereich der Verarbeitung und des Handels bereits lange existieren und zu Ihrer Schieflage geführt haben, blenden diese Damen und Herren der "freien" Marktwirtschaft nur zu gerne aus!

DIE LINKE ist für eine flächendeckend lebensfähige Milcherzeugung! Wir brauchen auch in Zukunft ilchkühe im Mittelgebirge, im Voralpenland oder in der norddeutschen Tiefebene. Es ist und bleibt Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für ein solches Ziel zu schaffen. Dazu hat der Bund der Milcherzeuger einen wichtigen Beitrag in die Debatte um die zukünftige Milchpolitik gebracht. Wir teilen Ihre Auffassung, dass eine völlige Abschaffung der Milchquoten zu schwerwiegenden Verwerfungen der Erzeugerstrukturen in Deutschland und Europa führen würde. Dies kann nicht Ziel und Zweck europäischer Milchmarktordnung sein.

Die zu registrierende wachsende Nachfrage nach Milch ist erfreulich und eine reformierte Marktordnung sollte in der Lage sein, dieser Marktlage gerecht zu werden!

Ich möchte Ihnen zur Organisation der Demonstration und zum gemeinsamen Kampf für eine gerechtere Marktordnung Milch gratulieren und Ihnen meine Unterstützung in diesem fast gewerkschaftlich anmutenden Kampf signalisieren!