Der Gelbe Salon des Fontane Clubs war voll. Rund 50 Leute waren gekommen, um den aufwühlenden und exzellent recherchierten Film "Gekaufte Wahrheit. Gentech im Magnetfeld des Geldes" von Bertram Verhaag zu sehen. "Gekaufte Wahrheit" zeigt die Verquickung von Wissenschaft, Gentech-Industrie und Politik. Aber auch, wie viel Mut dazu gehört unabhängig zu bleiben, wenn es um die in der Risikoforschung zu gentechnisch manipulierten Nahrungsmitteln geht. Nur fünf Prozent der Gentech Forscher gelten als unabhängig. Árpád Pusztai und Ignacio Chapela sind zwei davon, die einen hohen Preis für ihren Widerstand gegen die Gentech Industrie bezahlt haben. Trotzdem lassen sie sich nicht beirren.
Und wir Verbaucherinnen und Verbraucher, was können wir tun? Was sollen wir tun? Haben wir Handlungsmöglichkeiten oder sind wir machtlos gegen die Agro-Gentech-Konzerne? Diese Fragen durchzogen die nachfolgende Diskussion zu der Diana Golze, Kirsten Tackmann den Regisseur des Films Bertram Verhaag eingeladen hatten.
Und da waren sie sich alle drei einig – man kann nicht nur, man muss was tun. Mensch kann beim Einkauf darauf achten, woher die Lebensmittel kommen. Wir alle können und sollten Information einfordern und uns nicht mit einfachen Antworten und Heilsversprechen der Gentech-Industrie abspeisen lassen. Und die Politikerinnen und Politiker müssen in den Parlamenten ehrliche Debatte einfordern.
Ein Imker erzählte von verhungernden Bienenvölker infolge des extensiven Pestizidgebrauch und forderte die Politik zum Handeln auf.
Kirsten Tackmann ihrerseits berichtete, was die Bundestagsfraktion DIE LINKE mit ihrer ganz klaren Position gegen Agro-Gentech bewirkt hat und zum der Stand der einzelnen parlamentarischen Debatten z. B. zu Themen wie Glyphosat oder Nulltoleranz.
Viele suchten noch nach der Diskussion das Einzelgespräch mit Dr. Tackmann und Bertram Verhaag, der einige seiner insgesamt neun Filme zum Thema Gentech auf DVD mitbrachte.
Ein wichtiger, ein anregender Abend.