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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Agrarpolitik zum Anfassen, Zuhören und Riechen. Das gab es für eine Delegation von Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern der Bundestagsfraktion DIE LINKE.

Tackmann ist tierlieb.

Tackmann ist tierlieb.

Am 25. und 26. Mai 2010 besuchten sie landwirtschaftliche Betriebe in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Als agrarpolitische Sprecherin ihrer Fraktion war Dr. Kirsten Tackmann (MdB) sehr froh über den Austausch mit Praktikern vor Ort.

Welche Entwicklungen haben Agrargenossenschaften nach der Wende in Ostdeutschland genommen? Wie ist ihre Lage? Welche Perspektiven haben sie?

Diese Fragen wurden ausführlich auf drei Betrieben diskutiert. Besucht wurde das Agrarunternehmen Wöllmisse Schläben eG, die Agricola Agrarverwaltungsgesellschaft Rehmsdorf und die Agrargenossenschaft Weißenschirmbach in Kleineichstädt. Zur Delegation der Bundestagfraktion gehörten neben Tackmann auch der Haushaltspolitiker Roland Claus (Sachsen-Anhalt), ihr Kollege aus dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Alexander Süßmair (Bayern) sowie der Umweltpolitiker Ralph Lenkert (Thüringen).

Wirtschaftlich gesund zeigten sich die Betriebe. Modern und zukunftsorientiert. Durch Diversifizierung, umfassende Investitionen in moderne Tierhaltung, Erzeugung von Bioenergie und betriebliche Modernisierung konnten die Genossenschaften sich gut entwickeln. Nicht nur durch Rationalisierungen in der landwirtschaftlichen Erzeugung, sondern vor Allem durch Diversifizierung, d.h. durch die Entwicklung verschiedener Produktionsbereiche, konnten Arbeitsplätze in den Betrieben gesichert und neue geschaffen werden. Die Betriebe sind als Arbeitgeber und Ausbilder wichtige Stützen ihrer Dörfer.

Vergleicht man die Arbeitskräfteausstattung dieser Genossenschaften mit einzelbäuerlichen Betrieben in Westdeutschland, so sind die Unterschiede nur gering. Die Größe der ostdeutschen Betriebe trägt dagegen dazu bei, das wirtschaftliche Potential für Investitionen zu sichern und für die Zukunft – angesichts der weiter voranschreitenden Globalisierung – gut gerüstet zu sein. Selbst bei dem heute unsicheren Ausgang der anstehenden agrarpolitischen Entscheidungen über die EU-Fördermittel nach 2013 überzeugten die Strategien und Zukunftskonzepte der Genossenschaften. Sie scheinen flexibel zu sein und werden sich auf die politischen Rahmenbedingungen der Zukunft einzustellen wissen.

Die VertreterInnen der LINKEN konnten gegenüber den Betriebsleitern ihr Konzept für eine nachhaltige europäische Agrarpolitik erläutern, das künftig eine stärkere Bindung der Agrarförderung an ökologische und soziale Leistungen der landwirtschaftlichen Betriebe fordert. Es zeigte sich in den Diskussionen, dass es keine grundlegenden inhaltlichen Differenzen in der Agrarpolitik gibt, allerdings von allen ein sehr viel stärkerer Einsatz für eine wieder steigende Akzeptanz moderner Landwirtschaft gezeigt werden muss.

von Andreas Bergmann & Christian Rehmer

Einen Reisebericht aus dem Neuen Deutschland finden Sie hier und aus der Mitteldeutschen Zeitung hier.