alt= alt= alt=

START  |  AKTUELLES  |  PRESSE   |  ZUR PERSON   |  FOTOSTRECKE  |  KONTAKT

!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Aktuelles Positionspapier zum Milchboykott der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag.

DIE LINKE hat von Anfang an den Protest der Milcherzeugerbetriebe in Deutschland und in europäischen Nachbarländern gegen die ruinösen Milcherzeugerpreise unterstützt! Die Bäuerinnen und Bauern fordern völlig zu Recht kostendeckende Erzeugerpreise, denn nur so kann die Existenz der Betriebe gesichert und Arbeitsplätze erhalten werden.[

br]

Der Lieferboykott der Milchbäuerinnen und- bauern der vergangenen Tage zeigt die dramatische Lage, in der sich viele Betriebe befinden.Der Kampf der Milcherzeuger hat zu einer unerwartet hohen Solidarität von kleinen und auch großen Landwirtschaftsbetrieben geführt. Vom Lieferboykott sind unterdessen alle Regionen Deutschlands betroffen. Das zeigt, wie berechtigt die Forderung nach einem höheren Preis für die Betriebe ist. Versuche aus dem Lebensmitteleinzelhandel oder von der Milchindustrie, diese Solidarität zu brechen, sind gescheitert!

In Deutschland gibt es ca. 100.000 Milchviehbetriebe. Mehr als die Hälfte haben sich am Boykott beteiligt! Diesen vielen Milcherzeugern sitzt die Marktmacht eines Oligopols aus Lebensmittelhandel und Molkereiwirtschaft bzw. Milchverarbeitung gegenüber. Der Lieferboykott zeigt, wie kraftvoll solidarisches Handeln funktionieren kann und wie wichtig auf dieses solidarische Agieren ist. Allein hierdurch können die Milcherzeuger den notwendigen Einfluss auf eine faire Preisbildung erlangen, der angesichts der Kräfteverhältnisse auf dem Lebensmittelsektor verloren gegangen ist. Jetzt gilt es, den Forderungen der Milchbäuerinnen und -bauern zum Erfolg zu verhelfen. Verbraucherinnen und Verbraucher können den Kampf der Milchbetriebe unterstützen, indem sie Milch kaufen und damit den Verhandlungsdruck auf Verarbeitung und Handel erhöhen.

DIE LINKE fordert kostendeckende Preise für die Landwirtschaft. Diese müssen aber auch bezahlbar sein. Deshalb gehört für uns die Diskussion um Existenz sichernde gerechte Löhne, armutsfeste Renten und die Erhöhung der Hartz IV-Regelsätze unbedingt in diese Debatte! Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen kostendeckender Produktion und bezahlbaren Produkten!

DIE LINKE fordert, dass die Milchbäuerinnen und- bauern an der Milchpreisbildung wirksam beteiligt werden. Erst wenn Ihre Interessen von Molkereien und Handel deutlicher berücksichtigt werden müssen, können Perspektiven für die Milchviehhaltung in allen Regionen Deutschlands gesichert werden.

DIE LINKE unterstützt den Zusammenschluss der Milcherzeuger gegen die Marktherrschaft aus Milchindustrie und Lebensmittelhandel, die durch Konzentration in immer weniger Hände übermächtig geworden sind. Gleichzeitig müssen die politischen Rahmenbedingungen geändert werden, die zu einer solchen erpresserischen Marktmachtkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel und im Verarbeitungsgewerbe geführt haben.