Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„Ein Blick auf die Zahlen ist verheerend. 17 Prozent der Bankkundinnen und -kunden befinden sich dauerhaft im Dispo. Oftmals ist dies der Einstieg in die Überschuldung. Das ist weniger ein Zeichen der Sorglosigkeit, sondern von Armut. 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahren in Deutschland sind überschuldet, so der SchuldnerAtlas und der Überschuldungsreport 2018. 4,1 Millionen Menschen bleiben in einer dauerhaften Überschuldungsspirale. Ein pikantes Detail: Bankforderungen sind laut Statistik die mit Abstand höchsten Gläubiger-Forderungen.
Überschuldung ist laut SchuldnerAtlas 2018 alt und weiblich. Dies kann ich aus den Gesprächen mit der Schuldnerberatung in meinem Heimatwahlkreis nur bestätigen. Und oft genug schämen sich gerade die Älteren und scheuen den Weg in die Schuldnerberatung. Deshalb braucht es nicht nur mehr Schuldnerberatungen vor Ort, die personell und finanziell ausreichend ausgestattet sind, es werden auch mobile Schuldnerberatungen benötigt, die die Betroffenen aufsuchen können. Doch auch dazu braucht es wie bei dem Antrag politischen Willen.“
Hier der LINKE Antrag „Dispozinsen deckeln – Verbraucherinnen und Verbraucher vor Überschuldungsfalle schützen“ (Drs.19/6525)
Hier der iff-Überschuldungsreport 2018 und hier der SchuldnerAtlas 2018