Man kann vielleicht Generalleutnant Stieglitz nicht vorwerfen, dass er nicht viel von friedlichem Tourismus versteht. Aber dann sollte er sich mit Äußerungen zurückhalten "es gäbe bei ähnlich genutzten Übungsplätzen keine Erkenntnisse, dass der Tourismus oder die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt würden". Das widerspricht selbst Gutachten, die im Auftrag der Bundesregierung erstellt wurden und sehr wohl eine Bedrohung des regionalen Tourismus’ durch das Bombodrom erwarten. Die im März 2006 vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung veröffentlichte Studie "Beschäftigungspotentiale des Tourismus und in den ländlichen Regionen der neuen Länder" ist da sehr aufschlussreich! Selbst das Bundeswirtschaftsministerium sah beim Vor-Ort-Termin des Petitionsausschusses des Bundestags negative Auswirkungen für die Region. Wie übrigens auch die Vertreter der Landesregierungen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Das Ministerium für Verteidigung beruft sich auf Studien aus der Mitte der 1980er Jahre in Westdeutschland. Dieser Tourismus hat allerdings nichts mit dem Konzept für einen naturnahen, sanften Tourismus in der Region um die Kyritz- Ruppiner Heide zu tun.
Ich erwarte vom Bundesministerium für Verteidigung, dass wenigstens die Ergebnisse von den Studien ernst genommen werden, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben und vom Steuerzahler finanziert wurden. Die ständige Wiederholung falscher Behauptungen nähert den Verdacht, dass die Öffentlichkeit manipuliert werden soll. Das Nutzungsinteresse der Bundeswehr gegen den erklärten Willen der Region durchzusetzen, wird nicht gelingen!