Tackmann weiter: „Das Zulassungsverfahren für Gentech-Pflanzen ist nicht unabhängig, lässt Risiken unberücksichtigt und ist intransparent. Sozio-ökonomische Kriterien fehlen noch immer. Auf Nachfrage verweigerte die Bundesregierung im Ausschuss eine klare Positionierung. Das erfolge später, erklärte der Staatssekretär. Auch dann rechne ich nicht mit einem klaren „Nein“. Damit gefährden der Umwelt- und die Agrarministerin die Zukunft der gentechnikfreien Landwirtschaft und Imkerei in Deutschland und handeln gegen die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Damit verteuern sie gleichzeitig die gentechnikfreie Lebensmittelproduktion. Die Linksfraktion fordert einen sofortigen Zulassungsstopp. Während dieses Moratoriums muss das Zulassungsverfahren grundlegend im Interesse der gentechnikfreien Landwirtschaft und Imkerei so qualifiziert werden, dass Risiken massiv reduziert werden. DIE LINKE hält an ihrer Forderung nach einem gentechnikfreien Europa fest und lehnt die Agro-Gentechnik als Risikotechnologie ab.
Bereits Anfang Juli könnten in Brüssel neue Gentech-Pflanzen für den Anbau zugelassen werden. Der alte bekannte MON 810-Mais steht ganz oben auf der Warteliste. Hinzu könnten Gentech-Pflanzen mit Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel kommen. Das wäre für die EU ein Novum! Was in Nord- und Südamerika bereits für verheerende Umweltschäden sorgt, könnte dann bald auch bei uns angebaut werden. Bisher dürfen in der EU nur der Gentech-Mais MON 810 und die Gentech-Kartoffel Amflora auf den Acker. MON 810 ist momentan in Deutschland verboten. Mit der Neu-Zulassung würde das Verbot fallen und 2013 könnte er wieder angebaut werden. Auch dazu gab der Staatssekretär keine Antwort.“