Die rund 30 Leute, die den Weg am Freitagabend in den Hörsaal 8 des Gräfin Dönhoff Gebäudes fanden, waren sehr berührt von dieser teilweise sehr gefährlichen Reise des Regisseurs in den Osten der Republik Kongo. Denn dort befinden sich die illegalen Minen, in denen Kinder mit bloßen Händen und bis zu 72 Stunden unter Tage Mineralien zutage fördern. Mineralien, die für die Handyproduktion unerlässlich sind. Mineralien, die illegal abgebaut werden. Die erpressten Gewinne finanzieren den Krieg im Kongo. Ein Bürgerkrieg, der bereits 15 Jahre andauert, in dem Millionen Menschen getötet wurden. Zurück in Europa fragt Poulsen seinen Handyhersteller Nokia, ob er garantieren kann, dass er keine Konfliktmineralien verwendet. Nokia redete sich heraus.
In der Film-Diskussion ging es sofort zur Kernfrage – wie kann man sicherstellen, dass Konflikt- Mineralien nicht verwendet werden? Man war sich im Saal sehr schnell einig, dass dies nur mit konsequenten rechtlichen Regeln erreichbar ist. “Der Supermarkt ist der denkbar schlechteste Ort, die Welt zu verändern“, so Frank Poulsen im Gespräch, weil viele weder das Wissen noch die finanziellen Spielräume haben, die gebraucht würden. Die Politik und der Gesetzgeber darf sich nicht mit Verweis auf eine anonyme persönliche Verantwortlichkeit aus seiner eigenen Verantwortung stehlen.
In den Vereinigten Staaten gibt es auf Initiative eines Kongressabgeordneten bereits 2010 ein Maßnahmenpaket, das von US-Unternehmen lückenlose Transparenz im Umgang mit Rohstoffen aus Konfliktregionen und ethische Standards im Zusammenhang mit Abbau, Handel und Weiterverarbeitung einfordert.
Das EU Parlament ist jetzt gefragt, den Rohstoffhandel der europäischen Hersteller ebenso an ethische und ökologische Standards