"Der Bundeslandwirtschaftsminister ist auf dem gleichstellungspolitischen Auge blind: Die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz wird zwar auf 700 Millionen aufgestockt. Ansätze für eine geschlechtergerechte Verteilung dieser Fördermittel kann ich jedoch nicht erkennen. Dabei ist doch gerade die Abwanderung junger Frauen aus den ländlichen Regionen ein Schlüsselproblem.
41.1 % der Erwerbstätigen arbeiten in Ostdeutschland für Niedriglöhne. Das betrifft vor allem Dörfer, kleine Städte und die Landwirtschaft, also den Verantwortungsbereich von Minister Seehofer! Doch die Bundesregierung blockiert Lösungen, wie einen gesetzlichen Mindestlohn, oder schafft die Pendlerpauschale ab! Es fehlt aber nicht nur Geld in den ländlichen Räumen, sondern auch an einem unkomplizierten Zugang zur Förderung.
Die Folge dieser Politik ist ein zu erwartender Bevölkerungsschwund von 25 % bis zum Jahr 2030 in den Randregionen Brandenburgs. Vor allem junge Frauen fliehen – in den Westen oder in die Großstädte. Sie wollen dem Armutsrisiko und schlechten Lebensperspektiven entrinnen. Denn es fehlt auf dem Land vieles, was junge Frauen brauchen: öffentliche Kinderbetreuung, Busse und Bahnen, sowie Arztpraxen. Als Antwort von Horst Seehofer auf diese Problemlage wurde eine Arbeitsgruppe von acht Ministerien gegründet. Aber ausgerechnet das Frauenministerium fehlt. Eine glatte Fehlleistung, auch von Frauenministerin von der Leyen."