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Der 12. September 2012 ist ein weiteres historisches Datum in der Kyritz-Ruppiner Heide. Mit dem Abzug der Bundeswehr und der Übergabe des Geländes an den Bund am 30. September 2011 war sicher das wichtigste Ziel der breiten Widerstandsbewegung gegen das Bombodrom endgültig erreicht.

Die Kyritz Ruppiner Heide blüht friedlich Foto: KT

Die Kyritz Ruppiner Heide blüht friedlich Foto: KT

Gefeiert wird trotzdem nach wie vor am 9. Juli. An jenem Tag im Jahr 2009 hatte der damalige Verteidigungsminister Jung (CDU) den Verzicht auf die Revision gegen das OVG-Urteil vom März 2009 erklärt, was den Verzicht auf die militärische Nutzung des vormaligen Bombodroms der Sowjetarmee bedeutete. Ironischer Zufall der Geschichte: es war im Jahr 2003 auch ein 9. Juli, an dem sein Vorgänger im Amt, Peter Struck (SPD), für die rot-grüne Bundesregierung die Inbetriebnahme des Platzes angeordnet hatte, die nur mit breitem gesellschaftlichen und juristischem Widerstand verhindert werden konnte.

Doch zurück zum 12. September 2012. An diesem Tag wurden 4.000 der insgesamt ca. 12.000 ha des ehemaligen Bombodromgeländes in der Kyritz-Ruppiner Heide zum Nationalen Naturerbe (NNE). Gleichzeitig übernahm die Heinz-Sielmann Stiftung die Betreuung dieser Fläche. Was sich so leicht anhört, war ein wirklicher politischer Kraftakt. Vor und hinter den Kulissen. Verständnis und Akzeptanz dieses Weges mussten sowohl auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene erreicht werden, Irritationen durch Nacht-und-Nebel-Beschlüsse des Haushaltsausschusses des Bundestages mussten aufgelöst werden. Und es musste jemand gefunden werden, der dieses „Geschenk“ annimmt und bereit ist, im Interesse der Region und mit den regionalen Akteurinnen und Akteuren die Verantwortung vor Ort zu übernehmen. Aber manchmal werden Dinge, die lange währen, doch gut. Es ist am Ende gelungen, das gesamte Gelände im öffentlichen Eigentum des Bundes zu belassen, also eine Privatisierung zu verhindern. Auf der NNE-Fläche wird der Naturschutz eine besondere Rolle spielen, aber Schritt für Schritt auch eine naturnahe touristische Nutzung möglich gemacht werden. Regelmäßige Kutschtouren finden z. B. bereits statt. Dennoch ist der Weg zur Normalität noch ein sehr langer. Teilweise sehr hohe Munitionsbelastungen sind ein Damoklesschwert, das nicht ignoriert werden kann. Alle wissen, dass ihre Beseitigung eine Generationenaufgabe sein wird. Der Bund darf aber die Beräumung nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag vor sich her schieben, sondern muss sie schrittweise und nutzungsorientiert, aber auch konsequent bedarfsgerecht finanzieren. Aus Vorsorgegründen, aber auch zur Wiedergutmachung für die jahrzehntelangte Blockade der regionalen Entwicklung. Schließlich hätte er im Fall der militärischen Nutzung 220 Millionen Euro springen lassen.