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Ostern steht vor der Tür. Zeit im Garten nach gefärbten Ostereiern Ausschau zu halten. Für´s gute Gewissen natürlich aus artgerechter Tierhaltung. Hier beginnt das Problem.

Findet sich im Stempelaufdruck eine „3“, lebte die Henne im Käfig. „2“ steht für Bodenhaltung, „1“ für Freilandeier. „0“ steht für EU-Öko-Siegel. Das sind in Deutschland aktuell nur acht von hundert. Am tiergerechtesten gilt die Freilandhaltung. Aber nur, wenn genug Unterschlupf- und Rückzugsmöglichkeiten angeboten werden, sonst wird die Legehenne schnell zum Festtagsbraten für einen Habicht.

Die Käfighaltung von Legehennen ist in der EU seit Anfang 2012 endgültig verboten. Das wurde 1999 beschlossen. Deutschland ist schon 2010 aus der Käfighaltung ausgestiegen, hat sie aber übergangsweise durch die sog. „ausgestaltete Kleinvoliere“ ersetzt. Quasi ein etwas tiergerechterer Käfig. Die Hennen haben etwas mehr Platz, werden in kleinen Gruppen gehalten, Sitzstangen und Legenester zur Eiablage sind vorhanden.

Trotz der langen Übergangszeit ist der Ausstieg aus der Käfighaltung in 13 Mitgliedstaaten noch immer nicht vollzogen. Dort werden noch 46 Millionen Hennen in herkömmlichen Käfigen gehalten. Das hat Konsequenzen. Ihre Eier dürfen seit Januar 2012 nicht mehr verkauft werden und fehlen auf dem Eier-Markt. Ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die betroffenen Mitgliedsstaaten wurde von der EU eingeleitet.

Das Versäumnis bringt aktuell den EU-Eiermarkt durcheinander. Kosten zehn Eier in Deutschland im Schnitt 1,35 EUR (Bio 2,86 EUR), müssen in Tschechien oder Polen ca. 2,50 bezahlt werden. Damit nicht die VerbraucherInnen die Suppe auslöffeln müssen, sollten die Legehennenbetriebe bei der sofort nötigen Umstellung unterstützt werden. Da das Ende der Käfighaltung gesellschaftlich gewollt ist, sollte dies nicht nur auf dem Rücken der BäuerInnen ausgetragen werden. Das ist sowohl in den säumigen Mitgliedsstaaten als auch in Deutschland nötig, denn auch die Übergangslösung der Kleinvolieren wird auslaufen. Immerhin gibt es 34 Millionen Legehennen zwischen Ost – und Bodensee.

DIE LINKE begrüßt den Ausstieg aus der Käfighaltung zur Verbesserung des Tierschutzes in der Legehennenhaltung. Aber auch die „ausgestalteten Käfige“ sollen nach Mehrheitsmeinung im Bundesrat bis spätestens 2025 Geschichte sein. Bundesagrarministerin Aigner würde dagegen gern bis 2035 verlängern. Dabei haben sich die VerbraucherInnen schon längst gegen Käfige entschieden und kaufen kaum noch 3er-Eier. Nur die Lebensmittelwirtschaft bliebe am liebsten bei den billigeren Käfig-Eiern und kann sie dort auch verstecken, weil die Herkunft der Eier nicht gekennzeichnet werden muss. DIE LINKE will daher die Kennzeichnung der Frischeier auf verarbeitete Eier ausweiten. Dann wäre auch auf Nudelpackungen oder in Gaststätten klar erkennbar, aus welcher Haltungsform die Eier stammen. Dann kann Jede und Jeder im Laden nach bestem Wissen und Gewissen mitentscheiden, wie Legehennen gehalten werden.

So klappt es für alle mit „Frohe Ostern“!

Anhang: bundestagsreport_07_2012.pdf