Blood in the Mobile
Nichts geht mehr ohne unsere Handys. Sie sind nicht nur Bestandteil der modernen Kommunikation, sondern Teil unseres Selbst geworden. Die Auswahl zwischen den verschiedenen Modellen ist so groß wie nie zuvor. Doch die Herstellung der Handys hat eine blutige Seite. Die benötigten Minerale kommen aus dem Osten Kongos. Die westliche Welt kauft diese Konfliktminerale und finanziert so einen Bürgerkrieg, der zu einem der blutigsten Konflikte seit dem zweiten Weltkrieg zählt: In den letzten 15 Jahren hat der Konflikt mehr als fünf Millionen Menschen das Leben gekostet, 300.000 Frauen wurden vergewaltigt.
Der Regisseur Frank Piasecki Poulsen war Besitzer eines Nokia-Handys und er wollte wissen, ob er den Konflikt im Kongo mit unterstützt. Er wollte es von seinem Handyhersteller Nokia wissen, der ihm anderthalb Jahre ein Gespräch dazu verweigerte. Und er fuhr in den Kongo, um sich ein Bild von der illegalen Minenindustrie zu verschaffen. Härtnäckig versuchte er Zugang zu der größten Mine in der Kivu-Region zu bekommen. Ein gefährliches Unterfangen, denn die Region wird von verschiedenen bewaffneten Gruppen kontrolliert. In der Mine arbeiten Kinder bis zu 72 Stunden unter Tage in dunklen, engen Tunneln und graben mit bloßen Händen die Mineralien für unsere geliebten Handys aus.
BLOOD IN THE MOBILE Dokumentarfilm von Frank Piasecki Poulsen, DK/D 2010, 52 min, OmdU Freitag, 2. November 2012, 19.00 Uhr, Öffentliche Veranstaltung. Eintritt ist frei. |
Die Filmveranstaltung ist die vierte Station der politischen Filmreihe "Das große Fressen. Hungrig nach Alternativen" der Bundestagsfraktion DIE LINKE (Schirmherrschaft Dr. Kirsten Tackmann MdB).
Anhang: 121102_plakatbloodmobile.pdf
Anhang: 121102_einl_bloodinthemobile.pdf