Ob Vogelgrippe, MKS, BSE oder Schweinepest – Tierseuchen sind eine permanente wirtschaftliche Existenzbedrohung tierhaltender Betriebe. Dieses Risiko wird aufgrund der weltweiten Personen- und Handelsströme in Zukunft noch zunehmen. Es liegt allerdings in unserer Hand, dieses Risiko zu minimieren: wenn wir besser über die Infektionen, ihre Ursachen und Verbreitungswege Bescheid wissen. Daher unterstütze ich mit Nachdruck die Vorschläge der FAO, ein Frühwarnsystem einzurichten.
Internationale Lippenbekenntnisse allein reichen aber nicht aus. Tierseuchenbekämpfungsforschung braucht Geld. Wissenschaftliche Analyse, Krisenberatung und Risikokommunikation sind personalintensiv. Auf diesem Gebiet ist Deutschland selbst allenfalls ein Schwellenland. Und selbst dieser Status ist durch das aktuelle Seehofersche Agrarressortforschungskonzept bedroht. Die Bundesregierung muss also im eigenen Land Hausaufgaben machen und gleichzeitig dazu beitragen, dass der reiche Norden auch proportional zu seiner Leistungsfähigkeit international Verantwortung übernimmt. Nur so kann ein wirksames Frühwarnsystem entwickelt werden, welches wirklich die (Horch-)Löffel aufstellt, bevor andere sie abgeben müssen!