Aber wider diesen Erkenntnissen ging es insbesondere Union, FDP und AfD vor allem um den Abschuss von Wölfen. Statt wirklich zu helfen wird der Wolf auf Kosten der existenzbedrohten Weidetierhaltungen instrumentalisiert. Aber nicht der Wolf macht der Schäferei den Garaus, sondern die prekäre wirtschaftliche Lage, die Folge einer verfehlten EU-Agrarpolitik und ihrer Umsetzung in Deutschland ist. Finanzielle Rücklagen sind nicht verfügbar, da ihre gemeinwohlorientierte, essentiell wichtige Arbeit auf dem Grünland, in Naturschutzgebieten oder Deichen weder vom Markt noch von der öffentlichen Hand bezahlt wird. Der Wolf ist nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, so Dr. Kirsten Tackmann zum öffentlichen Fachgespräch mit dem Thema „Wolf und Herdenschutz – Suche nach konstruktiven Lösungsansätzen“ am 8. Oktober 2018 im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„Deshalb ist eine auskömmliche Finanzierung des präventiven Herdenschutzes wichtig, aber längst nicht mehr ausreichend. Die Hälfte der schafhaltenden Betriebe sei in zehn Jahren nicht mehr da, wenn sich die ökonomische Lage der Schäfereien nicht wesentlich verbessere und präventiver Herdenschutz nicht flächendeckend umgesetzt wird, so der Bundesverband Berufsschäfer heute beim Fachgespräch. DIE LINKE fordert auch in der aktuellen Haushaltsdebatte ein Bundesprogramm Weidetierhaltung, dass die Weidetierhaltung in Deutschland unterstützt bis es eine gekoppelte Weidetierprämie innerhalb der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik gibt. Außerdem stellt DIE LINKE wiederholt einen Antrag auf Förderung eines Herdenschutzkompetenzzentrums beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Die Debatte im Rahmen des Fachgesprächs hat eindrücklich bewiesen, dass wir ein solches Beratungs- und Informationszentrum dringend brauchen.“