Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„Aber insbesondere die Schaf- und Ziegenhaltenden können nicht länger warten. Sie brauchen jetzt Hilfe, sonst bleibt der Berufsstand vom Aussterben bedroht. DIE LINKE bleibt bei ihren Forderungen und bringt dafür erneut einen Antrag in den Bundestag ein:
- die Einführung einer Weidetierprämie
- eine bundesweit einheitliche Regelung in der Beschaffenheit und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen
- dies muss eine Hundert-Prozent-Förderung in den Bereichen Anschaffung, Ausbildung und Unterhalt von Herdenschutztieren, Anschaffung, Aufbau und Instandhaltung von Herdenschutzzäunen sein, inklusive Arbeitskosten
- einen bundesweit einheitlichen Umgang mit durch große Beutegreifer verursachten Schäden an Nutztieren, an Dritten und Sachen
- eine bundesweit einheitliche Regelung zum Wolfsmanagement unter Einhaltung der aktuellen Rechtslage
- die Einrichtung eines Herdenschutzkompetenzzentrums, das Erfahrungen zu einem geeigneten Herdenmanagement in Anwesenheit von großen Beutegreifern aufbereitet, bundesweit einheitliche Regelungen zum Herdenschutz erarbeitet, die kostenfreie Beratung von Weidetierhalterinnen und -haltern übernimmt und für diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist
- eine angemessene Förderung von Schäfereiinfrastruktur wie Streifenprogramme (bspw. Wald- und Ackerränder, Gewässerrandstreifen), um die Verfügbarkeit von Triftwegen für die Wanderschäferei zu erhöhen, und eine unkomplizierte Förderung von Brunnen, um die Wasserverfügbarkeit auf den Flächen zu gewährleisten
- eine Bindung der Vergabe von landwirtschaftlichen Nutzflächen an ortsansässige Landwirtinnen und Landwirte und eine Preisobergrenze für landwirtschaftlichen Boden, um den Zugang zu Boden für tatsächlich landwirtschaftlich Aktive zu gewährleisten
- die Förderung einer regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsstruktur von Schaf- und Ziegenprodukten und eine Abkehr von importiertem Schaf- und Ziegenfleisch aus Übersee
- insgesamt die Honorierung der gesamtgesellschaftlich wichtigen Arbeit der weidetierhaltenden Betriebe durch die generelle Kopplung von EU-Agrarsubventionen an ökologische und soziale Kriterien“
Hier finden Sie die Antwort auf die Schriftliche Frage Nr. 8/047.