Tackmann weiter:
„Die neue Erkenntnis aus dem Tierseuchengeschehen im Baltikum, dass hohe Schwarzwildpopulationen nicht nur das Risiko einer Weiterverbreitung, sondern auch einer längerfristigen Präsenz des Virus verstärken, ist alarmierend. Eine wirksame Reduktion der historisch hohen Schwarzwildbestände ist allerdings auch ohne ASP überfällig, muss aber jetzt viel konsequenter vorangebracht werden, aber zwingend durch tier- und waidgerechte Jagd. Da dies im gesellschaftlichen Interesse ist, sollte eine zeitweise Arbeitsfreistellung von Jagdausübungsberechtigten geprüft werden.
Die erneute Kleine Anfrage zur Afrikanischen Schweinepest zeigt, dass die Gefahr inzwischen ernst genommen wird bei den Behörden und in der Wissenschaft. Leider hat die Bundesregierung immer noch wichtige Kenntnislücken zu epidemiologischen und wildbiologischen Sachverhalten, z. B. zum Umfang von Tiertransporten, Import von potenziellen Risikomaterialien oder Kapazitäten von Tierkörperbeseitigungs-anlagen. Die Frage nach Risikostrukturen in der Tierhaltung wird überhaupt nicht beantwortet.
Wir hoffen alle, dass der Kelch an uns vorüber geht, aber wir müssen alle Eventualitäten für den Seuchenfall umfänglich klären.“
Berlin, 01.03.2018
Hier die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest“ (Drs. 19/00555).