Der Equal Pay Day markiert den Tag bis zu dem die Frauen eines Landes arbeiten müssen um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen. Er wird jährlich berechnet nach einer Formel, die die Arbeitstage in Beziehung mit dem aktuellen statistisch ermittelten Entgeltunterschied in Beziehung setzt.
Tackmann weiter:
„Auch 2010 mussten Frauen drei Monate unentgeltliche Arbeit leisteten, wie schon im vergangenen Jahr. Der durchschnittliche Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in Deutschland skandalöse 23 Prozent. Damit ist unser Land europäisches Schlusslicht wie übrigens häufiger in Sachen Gleichberechtigung. In den ländlichen Räumen beträgt der Unterschied sogar 30 Prozent.
Die Lohndiskriminierung hat verschiedene Ursachen. Frauen sind häufiger in traditionell schlechter bezahlten Bereichen, wie im Dienstleistungssektor oder in sozialen Berufen beschäftigt. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit – 45 Prozent der erwerbstätigen Frauen, aber nur neun Prozent der Männer waren 2009 in Teilzeit beschäftigt. Frauen in Führungspositionen sind nach wie vor stark unterrepräsentiert – 2010 waren lediglich 3,2 Prozent Frauen in den Vorstandsetagen der 200 größten Unternehmen der Bundesrepublik (ohne Finanzsektor) anzutreffen. Und wenn sie dort präsent sind, geht die Lohnunterschiedsschere noch weiter auseinander.
In ländlichen Räumen wie Ostprignitz-Ruppin und der Prignitz verstärken sich die ohnehin gravierenden Entgeltunterschiede in existentieller Weise. Hier stellt sich für viele die Frage, ob und wie sie überhaupt von ihrer Arbeit leben können und degradiert die Frage nach der Gleichberechtigung zum Luxusthema.
DIE LINKE fordert konsequentes Vorgehen gegen Entgeltungleichheit! Sie muss gesetzlich gesichert werden. Lohndiskriminierung darf nicht länger ein Kavaliersdelikt sein.
Anhang: 2011_03_25_equal_pay_day.pdf