850 Millionen Hungernde weltweit. Wachsende Probleme mit steigenden Lebensmittelpreisen. Angesichts dieser Situation ist die Handlungsunfähigkeit der internationalen Staatengemeinschaft im Schatten der WTO erschreckend.
Trotz der vielen Staatsoberhäupter, die am ersten Tag der FAO Konferenz in Rom Anfang Juni 2008 angereist waren, wurde keine der drängenden Fragen einer Beantwortung näher gebracht – weder die landwirtschaftlichen noch die ökologischen. Aber eines hat Rom geleistet: es wurde wieder deutlich, dass sich die Probleme nur durch die Stärkung der Landwirtschaft und der regionalen Märkte lösen lassen.
Darin stimmt DIE LINKE auch mit dem gerade veröffentlichten Bericht des Weltagrarrates überein. Dazu brauchen die Menschen vor allem Zugang zu Ressourcen: Boden, Wasser, Saatgut, Düngemittel etc. Hunger ist nach wie vor keine Folge des Lebensmittelmangels, sondern einer ungerechten Verteilung, die unter den Bedingungen der neoliberalen Regeln eines globalisierten Welthandels weiter verstärkt wird. Unterdessen können sich einige afrikanische Staaten nicht mehr selbst ernähren, die noch vor einigen Jahren Lebensmittel exportiert haben!
Am vergangenen Mittwoch stellte auch die Bundesregierung ihre Überlegungen zum Thema vor. "Man müsse die Zugänge zu den Weltmärkten verbessern und die Agrarexporte steigern”, trug Bundesminister Thomas de Maiziere vor. Dabei wird vollkommen ignoriert, dass gerade die Spekulationen an den Agrarrohstoffen- und Bodenmärkten ein wesentlicher Teil des Problems sind! Das Finanzkapital hat die zu riskant gewordenen Immobilienmärkte verlassen und spekuliert jetzt auf Hunger! Darauf angesprochen entgegnete mir der Minister: "dagegen könne man nichts oder nur wenig tun”.
Ein politischer Offenbarungseid! Dagegen muss man etwas tun! Eine Forderung der LINKEN ist die regionalen Potentiale zur Lebensmittel-Grundversorgung müssen in den Mittelpunkt deutscher Entwicklungszusammenarbeit in den armen Regionen der Welt gestellt werden. Und auch das Wort Landreform muss wieder fest zum politischen Vokabular gehören – für DIE LINKE erst Recht!