Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„DIE LINKE fordert deshalb eine Qualifizierung des EU-Zulassungsverfahrens für Wirkstoffe, das alle gesundheitlichen und ökologischen Risiken erfasst. Gefährliche Wirkstoffe dürfen nach dem Vorsorgegrundsatz nicht zugelassen werden, statt sie immer wieder nach Schäden zu verbieten. Risikostudien müssen von unabhängigen Institutionen erstellt werden, statt Antragstellenden wie Baysanto die Feder führen zu lassen. Langfristige und kumulative Effekte auf Mensch, Umwelt und Nicht-Zielorganismen müssen berücksichtigt werden. In der EU verbotene Wirkstoffe dürfen hier auch nicht produziert und exportiert werden. Die Mittel der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) sind an soziale und ökologische Kriterien zu binden. Insektenfreundliche Kulturflächen wie Brachen, Schonstreifen, Hecken und Streuobstwiesen sowie insektenfreundliche Kulturen wie Durchwachsene Silphie müssen direkt gefördert werden.
Am Weltbienentag darf es nicht nur die Honigbiene gehen, sondern auch um Wildbienen und alle anderen Insekten. Es geht nicht nur um die Sicherung der Bestäubungsleistungen für die menschliche Ernährung, auch wenn sie ein Drittel unserer Nahrungsmittelproduktion sichert[1]. Es geht um den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlage.“
Hintergrund:
Beispiel Fipronil in „Jump“ oder Thiacloprid in „Alanton“ werden von BAYER beispielsweise nach Indien exportiert.
Hier der LINKE Antrag „Gemeinsame Agrarpolitik ändern – Insektenfreundliche Landwirtschaft fördern“ (Drs. 19/9344)
Hier der LINKE Antrag „Pflanzenschutz konsequent auf Schutz von biologischer Vielfalt und Imkerei ausrichten“ (Drs. 19/17767)
[1] Studie von europäischen Organisationen für Landwirtschaft und Biodiversität „Die Bedeutung der Bestäuber für die Landwirtschaft“, Januar 2014