Dr. Kirsten Tackmann weiter: „Damit bleibt die Erhebung der Bodeneigentumsstrukturen äußerst schwierig, weil die Datenqualität ungleich, lücken- und fehlerhaft ist und betrachtete Flächen in verschiedenen Statistiken nicht deckungsgleich sind. Zu diesem Schluss kommt auch die neue Studie des Thünen-Instituts[2] im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Grundlage für diesen Auftrag war die Diskussion im Agrarausschuss des Bundestages zum Antrag der Linksfraktion und das Ergebnis des Fachgesprächs. Ohne Transparenz in den Eigentumsstrukturen von landwirtschaftlichen Flächen bleibt das wahre Ausmaß des Bodenausverkaufs an Investoren-Netzwerke im Dunkelfeld. Dabei ist das bekannte Ausmaß längst alarmierend genug. Dass wissen unterdessen auch die anderen Fraktionen. Transparenz ist die Grundlagen für weiteres Handeln. DIE LINKE will ein Vorkaufsrecht für ortsansässige Agrarbetriebe, alternative Projekte und die öffentliche Hand, um den Zugang zur Produktionsgrundlage Boden für die Ernährungssouveränität zu sichern. Zudem müssen Anteilskäufe so reguliert werden, dass mit Boden nicht spekuliert werden kann. Anschließend wird eine Bodenpreisdeckelung gebraucht. Für die verbliebenen Flächen der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH sollen in öffentlichem Eigentum gesichert und langfristig an ortsansässige, nachhaltig arbeitende Agrarbetriebe verpachtet werden.“
Berlin, 24.06.2021
[1] „Für einen transparenten agrar- und forstwirtschaftlichen Bodenmarkt in Deutschland“ (Drs. 19/1853)
[2] https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-report/Thuenen_Report_80.pdf