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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

65 Jahre nach der Bodenreform stellt sich die Frage "Wem gehört das Land und wer kann es wie bewirtschaften" dringender denn je. "land grabbing" und die neuerliche Nutzung des Bodens als Spekulationsobjekt vertreiben in Südamerika und Afrika Millionen von ihren Äckern. Dr. Kirsten Tackmann zu Gast in Kyritz bei der Veranstaltung "Bodenreform heute – Bodenreform in Lateinamerika"

Kirsten Tackmann mit Raúl Becerra, Botschafter der Republik Kuba

Kirsten Tackmann mit Raúl Becerra, Botschafter der Republik Kuba

Was hat die Bodenreform mit der Gegenwart zu tun? Welche Entwicklungen in Bezug auf den Boden sind weltweit auszumachen? Welche Bewegungen für gerechtere Bodenverteilung gibt es? Und was hat das alles mit uns zu tun?

Diese Fragen diskutierte Dr. Kirsten Tackmann u.a. mit Prof. Siegfried Prokop, Vorsitzender des Vorstands der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, dem Kubanischen Botschafter Raúl Becerra und Thilo F. Papacek, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.

Unter der kundigen Moderation von Matthias Krauss, der das Grundgesetz, dass die Ergebnisse der Bodenreform von ’45 schützt mit dem Alten Testament, das Gottes Acker allen zuspricht zu komplementieren wusste, referierte Prof. Prokop en detail die historischen Bedingungen, unter denen die Bodenreform nach dem 2. Weltkrieg stattfand und die trotz einzelner Ungerechtigkeiten Tausenden von Flüchtlingen eine neue Existenz und Millionen das Überleben nach dem Krieg sicherte.

Thilo F. Papacek zeigte, welche verheerenden Auswirkungen der internationale Landraub in Lateinamerika auf die einheimischen Kleinbauern und Landlosen hat und wie sich dort aktuell eine neue Agrarbourgeoisie bildet. Internationale Konzerne aber auch Kapitalfonds kaufen Land im großen Stil auf vertreiben die Bauern und betreiben industrielle Landwirtschaft oder spekulieren mit dem "Boden als dem neuen Gold" – wie sich ein amerikanischer Pensionsfond ausdrückte.

Dagegen geht Kuba seinen eigenen Weg, um die Ernährungssouveränität zu gewährleisten – und verpachtet staatliches Land an Bauern und Kooperativen. Aber nicht nur, so Raúl Becerra, Botschafter der Republik Kuba – man dürfe die Bauern nicht allein lassen, sondern es ist die Aufgabe des Staates ihnen zu helfen – mit Krediten, Gerätschaften und Erfahrungen.

Ein gelungener Abend mit interessanten Einsichten über den Tellerrand – der dann doch nicht so fern von Kyritz ist – betrachtet man die globalen Entwicklungen.