„Der Milchmarkt steht weiterhin unter massivem Druck und verschärft die Notlage vieler Milchviehaltungen. Für einen Liter Milch erhalten die Landwirte zurzeit im Durchschnitt etwa 32 cent. Damit fehlen laut einer Studie des Büros für Agrarsoziologie (BAL) pro Liter Milch etwa 14 cent zur Deckung der Erzeugungskosten.[1] Wenn die Bundesregierung ihre Verantwortung zur Regulierung nicht wahrnimmt opfert sie die Milchviehhaltung in unserem Land auf dem Altar der Dumpingpreise. Das ist sozialer, ökologischer und ökonomischer Irrsinn. DIE LINKE fordert eine strategische Neuausrichtung der Lieferkette beim Lebensmittel Milch auf Versorgungssicherung mit regionaler Wertschöpfung und stabilen, kooperativen Wirtschaftskreisläufen. Dafür wird auch eine solidarische, nachfrageorientierte Milchmengensteuerung gebraucht. Die Stärkung der Betriebe vor Ort und ihr Schutz vor erpresserischen Dumpingpreisen braucht ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht, das oligopolische Strukturen in der Verarbeitung und Vermarktung unterbindet.
[1] https://mcusercontent.com/91ae04a80d4a90ffd66b56980/files/28c2545b-2564-44c2-baaa-ab9f85668e58/2020_04_Datenblatt_DE.02.pdf
Hier finden Sie die Antwort der Bundesregierung auf die Schriftliche Frage 8/043.