„Die Linksfraktion fordert mehr politisches Engagement gegen die Abwanderung von jungen Frauen aus den ländlichen Räumen. Dafür muss ihre Lebens- und Arbeitssituation gezielt verbessert werden. Die Agrarförderpolitik ist ein geeigneter Hebel für mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Dörfern und kleinen Städten,“ kommentiert Dr. Kirsten Tackmann die Ablehnung des Antrages 17/5477 „Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten“; den die Bundestagsfraktion DIE LINKE heute im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Debatte gestellt hat.
„Auch die LandFrauen haben mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Agrarförderung eingefordert. Und das europäische Parlament hat gerade mit großer Mehrheit einen Bericht der CDU-Berichterstatterin im Europäischen Parlament mit 39 Forderungen zu Geschlechtergerechtigkeit angenommen. Trotzdem hat nicht nur erwartungsgemäß die schwarz-gelbe Koalition den Antrag der LINKEN mit fadenscheinigen Ausreden abgelehnt, sondern auch die Grünen. Die SPD hat sich mutig enthalten. Dabei waren sich in der Debatte des Antrags im Ausschuss mit Ausnahme eines unbelehrbaren Unionskollegen die Redner/innen der Fraktionen einig, dass wir ein akutes Problem haben. Die Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen ist im ländlichen Raum noch größer als in den Städten. Ihnen fehlen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, fair bezahlte Arbeitsplätze und Kindertagesstätten. Frauen mit hohem Bildungsabschluss kehren dem Dorf den Rücken. Das muss ein Ende haben. Hier ist die Politik, und ganz speziell auch die Agrarpolitik, gefragt. Wir müssen Frauen und jungen Mädchen wieder eine Perspektive geben, damit sie in den Dörfern bleiben oder wieder zurückkehren. Ohne eine geschlechtergerechte Agrarpolitik wird das nicht gehen. DIE LINKE wird an dem Thema dran bleiben.“
Den Antrag finden Sie unter: dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/054/1705477.pdf
Anhang: 110412_antrag_linke_agrarfoerderung_geschlechtergerecht_1705477.pdf