Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„Die Verfügbarkeit von vielfältigen Saatgut ist im Gemeinwohlinteresse, denn das genetische Gedächtnis ist Grundlage der Ernährungssouveränität. Damit ist zumindest der Erhalt oder die Verbesserung der Saatgutvielfalt Teil der Daseinsvorsorge. DIE LINKE steht daher seit vielen Jahren für den freien Nachbau von Saatgut ohne Nachbaugebühren oder ihre Finanzierung durch die Solidargemeinschaft. Für die Sicherung von mehr Saatgutvielfalt auf den Äckern und in den Gärten müssen neue Formen zum Schutz und zur Vermehrung von Saatgut unterstützt werden. Zum Beispiel gemeingutbasierte Saatgutsysteme. Gleichzeitig muss die Finanzierung der Zucht gewerblich genutzter Pflanzensorten endlich auf solide, aus Sicht der LINKEN solidarische Füße gestellt und auf Gemeinwohlinteressen ausgerichtet werden. Anders werden die Herausforderungen an einen nachhaltigen und klimaangepassten Pflanzenbau nicht gelöst.
Berlin, 10.08.2020
Hier die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linksfraktion „Saatgutvielfalt in Klein- und Hobbygärten“ (Drs. 19/21313).