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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

„Trotz Verabredung zur Weiterentwicklung der Eiweißpflanzenstrategie im Koalitionsvertrag von Union und SPD kann die Bundesregierung keinen Plan vorlegen. Selbst zur Rolle des Eiweißpflanzenanbaus bei der Diskussion der Gemeinsamen Agrarpolitik kann oder will sie nicht antworten. Das ist deutlich zu wenig angesichts der Herausforderungen für den einheimischen Eiweißpflanzenanbau.“, kommentiert Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Einsatz von Eiweißpflanzen für eine nachhaltige Landwirtschaft (19/9896).

Dr. Kirsten Tackmann weiter:

„Das Dürrejahr 2018 war auch ein schlechtes Jahr für die einheimische Eiweißpflanzenernte mit Verlusten von rund 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dafür kann die Bundesregierung nichts, aber für unzureichendes Engagement zur Reduzierung der Lücke bei der Versorgung der Tierbestände mit Eiweißfuttermitteln aus einheimischem Anbau schon. Dabei kennt die Bundesregierung die Zahlen.

Die Anteile von Leguminosen an der Gesamtackerfläche in Deutschland beträgt aktuell nur rund 1,5 Prozent. Je nach Region sind jedoch Anbaupotentiale von 10 Prozent und mehr denkbar. Das wäre besser für den Schutz von Klima oder Boden und für die regionale Wertschöpfung. 3,8 Millionen Hektar, also 2,5-mal so viel wie momentan würden benötigt um die aktuellen Tierbestände aus heimischem Eiweißpflanzenanbau zu versorgen. Abgesehen von der Frage, wie viele Tiere überhaupt gehalten werden sollten, führt dieser schleppende Zuwachs beim einheimischen Anbau dazu, dass immer noch ein gleichbleibend großer Teil der Eiweißfuttermittel importiert und damit die benötigte Fläche in den Exportländern beansprucht wird.

Die Zahlen der Bundesregierung zeigen auch, dass bei einer Reduzierung der einheimischen Tierbestände zum Beispiel um 12 Prozent die benötigte Fläche um 45 Prozent schrumpfen würde.

Eine Fruchtfolge mit einem hohen Anteil an Leguminosen würde die oft sehr enge Fruchtfolge erweitern, die Biodiversität stärken und kommt bestäubenden Insekten als wichtigem Teil des Ökosystems zugute. Der Anbau einer größeren Bandbreite von Leguminosen in Deutschland hilft dabei, die Ackerkulturvielfalt zu bewahren und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Es bedarf demnach einer konsequenten Strategie um die heimische Produktion von Eiweißpflanzen zu stärken, und widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse zu machen. Das würde der hiesigen Landwirtschaft helfen, den Böden, dem Klima und die gesellschaftliche Akzeptanz verbessern. Wenn die Bundesregierung nur überprüft, anpasst und ankündigt ist das keine Strategie, sondern vollkommen unzureichend.“

Berlin, 13.05.2019

Hier lesen Sie die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Einsatz von Eiweißpflanzen für eine nachhaltige Landwirtschaft (19/9896).