„Bereits vor fast vier Jahren hatte der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in einem Gutachten für eine gesellschaftlich akzeptierte Tierhaltung eine staatliche Kennzeichnung gefordert. Agrarminister Schmidt hatte das konsequent blockiert. Immerhin hat Julia Klöckner angesichts des steigenden öffentlichen Drucks diese Blockade aufgegeben. Aber wo Strategie und Weitblick gebraucht werden, taktiert sie und fährt auf Sicht. Statt an der Seite der Erzeugerbetriebe zu stehen, knickt die Ministerin wie bei der Ferkelkastration erneut vor der Erpressung von Verarbeitungs- und Handelskonzernen ein, die vor allem billige Rohstoffe wollen. Stattdessen muss endlich ernsthaft diskutiert werden, wie viel und welche Tierhaltung wirklich gebraucht wird und wie der nötige Umbau finanziert werden kann. Ein Pflaster, das den Systemfehler höchstens kaschiert, wird nicht gebraucht.“
F.d.R. Benjamin Wuttke
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