„Vielen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals. Während EU-Kommissar Hogan, Agrarminister Schmidt und der Bauernverband im Frühjahr 2015 noch die Befreiung von den Fesseln der Milchquote bejubelten, wird nun über das Ausmaß der Milchkrise nach dem Quotenausstieg gejammert. Das ist scheinheilig. Die Dumpingpreise für Milch sind wirklich schlimm, aber diese Krise ist hausgemacht. Sie ist bereits die dritte in sechs Jahren und Folge einer falschen Agrarpolitik: Der Milchmarkt wird liberalisiert, die Milchproduktion immer weiter gesteigert und die Milchpolitik auf den Export ausgerichtet. Die Position der Milcherzeuger wird entgegen vollmundiger Ankündigungen nicht gestärkt. Sie leiden nicht nur unter den mächtigen Molkereien und Handelskonzernen, sondern auch unter den auf dem Bodenmarkt agierenden Spekulanten. Wer sich mit diesen Mächten nicht ernsthaft anlegt, will nicht wirklich helfen. Der Fehler im System muss korrigiert werden.“
F.d.R. Beate Figgener