„Wir müssen aus diesem falschen System aussteigen. Eine auf den EU-Bedarf orientierte Milchproduktion wird gebraucht. Das geht nicht ohne eine Steuerung der Milchmenge, auch wenn Agrarminister Schmidt das vehement ablehnt. Massenproduktion ist keine Lösung, sondern das Problem.
Die Erfahrungen mit der abgeschafften Milchquote zeigen, dass ein solches System anfällig ist. Daher sollte es nicht wie die damalige Quote staatlich verkündet, sondern zwischen den Marktakteuren verbindlich vereinbart werden. Wenn Erzeuger, Verarbeiter, Molkereien, Handel und Verbraucher an einem Tisch sitzen würden, dann könnte nach dem realen Bedarf produziert werden. Steigende und letztlich kostendeckende Preise wären die Folge. Aus aktueller Sicht wären das 40 bis 50 Cent pro Liter. Die regionale Vermarktung und Verarbeitung zum Wohle der ländlichen Räume ist dabei zu stärken.
Diese Krise, bereits die dritte in sechs Jahren, ist hausgemacht. Der Milchmarkt wird liberalisiert, die Milchproduktion immer weiter gesteigert und die Agrarpolitik auf den Export ausgerichtet. Die Marktmacht des Handels und der Molkereien wird nicht begrenzt, und der Bodenmarkt bleibt für Spekulanten geöffnet. Das ist der falsche Weg. Agrarminister Schmidt muss endlich handeln.“