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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

„Bei kaum einem Zweig der Landwirtschaft ist der Systemfehler so öffentlich erkennbar wie bei der Milch. Mit der ersatzlosen Abschaffung der Milchquote am 1. April 2015 wurde der Milchmarkt liberalisiert. Was als Befreiung gefeiert wurde, hat sich als das herausgestellt, was es ist: die endgültige Auslieferung der Milcherzeuger an die Macht von Molkerei- und Lebensmittelkonzernen. Die strategische Orientierung auf möglichst billig produzierte Milch für den Weltmarkt ist sozial, ökologisch aber auch ökonomisch eine Sackgasse. Die Folge sind nicht kostendeckende Erzeugerpreise auf Kosten der Tiere und der Erzeugerbetriebe. Stattdessen muss es strategisch darum gehen, dass Kühe unter guten Bedingungen möglichst lange leben und die Milchmenge nachfrageorientiert und solidarisch gesteuert werden kann. Mehr Ausgewogenheit der Leistung kommt sowohl den Kühen als auch den männlichen Kälbern zugute. Mehr Wertschöpfung aus der Milch und ihre regionale Verarbeitung und Vermarktung sind gut für uns alle“, erklärt Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, anlässlich des Internationalen Tags der Milch. Tackmann weiter:

„Neben der Digitalisierung bis zur letzten Milchkanne sind faire Bedingungen bis dorthin auch politische Verantwortung. Die ungerechte Verteilung von Gewinnen und Risiken entlang der Lieferkette gehört zu den Systemfehlern in der Landwirtschaft, auch bei der Milch. Die strukturelle Ursache der Marktmacht einiger weniger Molkerei- und Lebensmittelkonzerne muss durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht korrigiert werden. Darüber hinaus wird ein kooperatives Wirtschaftssystem gebraucht, in dem solidarische Regeln gelten und durchgesetzt werden. Die angekündigte Meldestelle für unlautere Handelspraktiken muss endlich kommen, reicht aber nicht aus. Regelungen für Mindestpreise für Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs können genauso zur Stabilisierung der systemrelevanten Teile der Landwirtschaft beitragen wie ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen. Neben Hofläden und Milchtankstellen muss auch eine klare und wahre Kennzeichnung den Mehrwert der regionalen Produktion sicherstellen. Milchbetriebe müssen endlich auf Augenhöhe mit den anderen Teilen der Lieferkette verhandeln können – zum Wohl ihrer Tiere, für sich selbst und für uns alle!“

 

F.d.R. Benjamin Wuttke

Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
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