Kirsten Tackmann: „Wir müssen an die Ursachen ran. Die Ursachen hängen damit zusammen, dass wir ein extremes Marktübermachtsystem haben durch den Lebensmitteleinzelhandel, durch Schlachthöfe, durch Molkerein usw. Wenn wir den Preisdruck nicht weg kriegen, wird es ganz schwierig… Aus meiner Sicht muss man mit Kartellrecht jetzt auch rangehen, denn man kann nicht dulden, dass uns vier große Supermachtketten uns da erpressen, einige wenige Schlachthöfe.
Zweitens, wir müssen die Betrieben unterstützen, die sich längst auf auf einen neuen Weg machen. Ich habe z.B. gerade einen schweinehaltenden Betrieb in meinem Wahlkreis besucht, der eine neue Haltungsform von Sauen und Abferkelungen ohne Kastenstand probiert in Neudorf und übrigens auch regional vermarktet… Regionale Verwertung ermöglicht soziale Rückkopplung in die Gesellschaft.
Drittens, rechtliche Rahmenbedingungen. Wir müssen alle Tierarten in die Tierschutzverordnung reinkriegen… Wir als LINKE haben übrigens schon längst einen Antrag im Bundestag, Tierställe zu begrenzen, d.h. die Größenordnung zu begrenzen, sowohl am Standort als auch in Regionen… Kennzeichnung ja, vor allem auch regionale Kennzeichnung, wichtig, das Menschen, die sagen, ja, ich würde gern von meinem Geld der Landwirtschaft was abgeben, wissen, dass es auch da ankommt…“
Es braucht „ein Gesamtkonzept der flächengebundenen Tierhaltung, Tierhaltung wieder in die Landwirtschaft zurückholen – ich glaube, dass wir dann schon ein gutes Stück weiter wären.“