Dr. Kirsten Tackmann weiter:
„Dass nun die Isoflurannarkose gegen den vehementen Protest der Tierärzteschaft in die Hände der Tierhalterinnen und -halter gegeben wird, obwohl Immunokastration und Ebermast in allen Belangen die deutlich vernünftigere Alternative darstellt, lässt am Umsetzungswillen des Staatsziel Tierschutz im Bundesagrarministerium zweifeln. Laut der Studie entstehen bei der Isoflurannarkose pro männliches Ferkel Mehrkosten zwischen 2 und 5 Euro, während Immunokastration bis zu 3 Euro Mehrerlöse pro gemästetes Schwein ermöglicht. Dabei wird gerade jetzt eine Agrarpolitik dringend gebraucht, die einen verlässlichen und akzeptierten Rahmen für eine zukunftsfähige Tierhaltung setzt. Zumal davon auszugehen ist, dass die Zeit abläuft für alle nicht kurativen Eingriffe bei Tieren. Selbst Klöckners oft zu Recht gescholtener Vorgänger Schmidt wollte diese bereits verbieten.“
Berlin, 03.04.2019
Hintergrund:
Vergangenen Freitag wurde eine tiefergehende Neuauflage der Studie „Wirtschaftlichkeit der Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration – Aktualisierung und Erweiterung der betriebswirtschaftlichen Berechnungen“, die erneut bestätigt, dass Ebermast und Immunokastration neben der durch DIE LINKE betonten Tierschutzvorteile, auch betriebswirtschaftliche Vorteile langfristig mit sich bringt. Die Narkose mit Isofluran schneidet hingegen deutlich schlechter ab. (Quelle: https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-workingpaper/ThuenenWorkingPaper_110.pdf)