Dr. Kirsten Tackmann: "Ich würde mir wünschen, dass weniger Menschen von Armut betroffen sind. Dass Langzeitarbeitslose fair bezahlte Arbeit finden und dass niemand für einen Hungerlohn arbeiten muss. Die Armutsentwicklung führt in den Dörfern, kleinen Städten und in der Agrarwirtschaft zunehmend zu sozialen Spannungen und Ausgrenzung. Da wer heute wenig verdient auch keine existenzsichernde Rente bekommt, ist das ein wachsendes Problem. Sinkende Haushaltseinkommen in den ländlichen Räumen sind nicht nur ein persönliches Schicksal, sondern prägen ganze Regionen. Agrarwirtschaft, ländliches Dienstleistungsgewerbe oder kleine und mittelständische Unternehmen sind auf die regionale Kaufkraft angewiesen. Fehlt sie, ist Landflucht die Folge. Es würden also viele profitieren, wenn es einen gesetzlichen Mindestlohn, armutsfeste Renten und verfassungsgemäße Hartz IV-Regelsätzen gäbe. Mit einer sozial gerechten Steuer- und Abgabenpolitik ist das auch finanzierbar und wenn die Verursacher der Krise auch die Zeche zahlen müssen."
fragte die Zeitschrift „Vieh und Fleisch“ Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der LINKEN. Lesen Sie die Antwort.