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!! ACHTUNG!! DIESE SEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Anliegen nach dem Ende des Mandats von Dr. Kirsten Tackmann am 26.10.2021 an die aktuelle Linksfraktion im Bundestag. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und konstruktive Kritik der vergangenen 16 Jahre möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.

Zitat von Kirsten Tackmann zur Situation von Erntehelferinnen und Erntehelfern / Forderungskatalog der Fraktion DIE LINKE zu Saisonarbeitskräften

„Dumpingpreise der Verarbeitungs- und Vermarktungskonzerne erzwingen möglichst billige Arbeitskräfte. Das gilt erst recht für Saisonarbeitskräfte, die oft aus Osteuropa kommen. Sie gehören zu den am meisten sozial benachteiligten Gruppen in der Landwirtschaft. Für DIE LINKE bleibt es dabei: Unsere Versorgung darf nicht auf Kosten ihrer Gesundheit und körperlichen Unversehrtheit gesichert werden. Infektions- und Arbeitsschutz, auch in den Unterkünften, sowie bessere Entlohnung müssen oberste Priorität haben. Nicht nur in Krisenzeiten.“

Zitat von Kirsten Tackmann zur Bayer Hauptversammlung

„52.000 Klägerinnen und Kläger in den USA warten auf Entschädigung wegen glyphosatbedingter Krebserkankungen. Aber Bayer spielt weiter auf Zeit, trotz neuen Quartalsrekordergebnisses. Das zeigt die falschen Belohnungsmechanismen des Systems. Dabei kritisieren selbst Investoren des Konzerns vorab, dass eine Vergleichszahlung von schätzungsweise 10 Milliarden US-Dollar weiter aufgeschoben wird. Während der Corona-Pandemie ist die Mediation ausgesetzt, aber das Geschäftsmodell Glyphosat geht weiter auf Kosten von Mensch und Natur. Vor allem in Südamerika und Afrika werden schwere Folgeerkrankungen durch die Anwendung von Pestiziden in Kauf genommen, die in der EU aus guten Gründen verboten sind oder deren Verbote angekündigt sind. Sie dennoch weltweit weiter zu produzieren und zu verkaufen, ist Teil eines finanziell offensichtlich lukrativen Business-Modells. Großspurig Dividende auszahlen und gleichzeitig darauf spekulieren, dass den Opfern der eigenen Produkte Gesundheit, Geld oder/und Leben ausgehen während der verschleppten Entschädigungsverhandlungen, ist nicht nur amoralisch, sondern verbrecherisch. Gesetze müssen Produktion und Export von gefährlichen Wirkstoffen stoppen. Gefährliche Wirkmechanismen halten sich nicht an Grenzen, sondern gelten weltweit. Einen entsprechenden Antrag hat DIE LINKE in den Bundestag eingebracht (Drs 19/17767).“

Tackmanns Bundestagsreport – Versorgung der Bevölkerung nicht auf dem Rücken von Saisonarbeitskräften sichern

Ob Obst-, Gemüse-, Wein- oder Spargelanbau, in vielen Bereichen des Agrarsektors sind Saison­arbeitskräfte vor allem aus Osteuropa nicht wegzudenken. Man spricht hier von einer to-the-point Migration. Also einer auf den Zeitpunkt genau bestimmten Migration, die eine enorme Flexibilität der Beschäftigten voraussetzt. 2016 betraf das in unserem Land geschätzt (es gab bisher keine genaue Erfassung) 286.300 Saisonarbeitende oder zirka 60 Prozent der abhängig Beschäftigten in der Landwirtschaft. Kaum verwunderlich also, dass die Bundesregierung die sonst bestehenden Corona-Pandemie bedingten Einreiseverbote gelockert hat, um unter besonderen Infektionsschutzauflagen im April und Mai jeweils 40.000 Saisonarbeitskräfte die Einreise zur Arbeit in der einheimischen Landwirtschaft zu ermöglichen, inklusive aufgeweichter Arbeitszeitregelungen.

Aus Pandemiefolgen lernen heißt strategische und strukturelle Ursachen beseitigen

„So wichtig schnelle finanzielle Hilfen für Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau oder Fischerei sind, müssen nun auch die Ursachen für die verheerenden wirtschaftlichen Folgen kritisch diskutiert werden. Denn die Pandemie hat gezeigt, wie riskant auch in diesem Bereich z. B. die hohe Abhängigkeit von globalen Lieferketten oder von ausländischen Saisonarbeitskräften sowohl wirtschaftlich ist, aber auch bezogen auf die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln. Gleichzeitig verstärkt dieses Wirtschaftssystem die Risiken durch den Klimawandel. Trotz dieser für viele Menschen existenziellen Herausforderungen ist eine Strategie zur sozial-, ökologisch und klimagerechten Lösung dieser Systemursachen nicht in Sicht. Offensichtlich wird sie nicht einmal ernsthaft diskutiert, weder in der Koalition noch in der Bundesregierung oder dem Bundesagrarministerium. Aus Sicht der LINKEN müssen diese Fragen aber endlich auf den Tisch!

Meldestelle für unfaire Handelspraktiken wird gerade jetzt dringend gebraucht

„Die Agrarbetriebe stehen unter hohem Druck. Zu Trockenheit und fehlenden Saison-Arbeitskräften kommen Erzeugerpreise unter Druck. Die erneute Milchpreiskrise ist ein Beispiel. Die Corona – Pandemie spitzt den Systemfehler pervers zu. Während für Lebensmittelkonzerne der Laden weiter brummt, stehen Erzeugerbetriebe ökonomisch mit dem Rücken an der Wand, weil sie das volle Produktionsrisiko tragen und durch unfaire Handelspraktiken erpresst werden. Was schon vor der Pandemie als ernsthaftes Problem anerkannt war, spitzt sich jetzt zu. Deshalb muss die für Ende des Jahres angekündigte Meldestelle für unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelkette unverzüglich eingerichtet werden.“, kommentiert Dr. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE die Antwort der Bundesregierung auf ihrer Schriftliche Frage.

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